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1336. April 26. Wartha (dat.).

sexto kal. Maii.

Bolco, Herzog v. Schlesien, H. v. Fürstenberg u. Münsterberg, bek., daß er den Klosterbrüdern v. Kamenz wegen ihrer Verdienste alle v. den früheren Herzögen, seinen Vorfahren, ihnen verliehenen Privilegien, sowie den Besitz des Dörfleins Hack (Haag, jetzt Vorstadt v. Wartha) mit seinen Zugehörungen, gelegen zwischen Geresdorff (Giersdorf, Kr. Frankenstein) u. Wartha am Flusse Neisse, bestätigt, u. zwar mit dessen ganzer Nutzung, mit dem obersten u. niedersten Gericht, m. d. Wäldern u. m. d. Grunde [cum fundo quod wlgo der bodem dicitur], m. d. Ackerteil gen. Oberschar auf dem Berge neben der Straße, m. allen Gärten u. m. einer freien Schenke zu mälzen u. zu brauen, in der es seit dem Ursprung der Kapelle zu Wartha immer freigestanden hat, jedwedes Stadtgebräu wegen der Ankunft der Pilger zu schenken u. jedwedes Brot zu backen u. zu verkaufen.

Z.: Reinhart v. Byschoffheym, Johann Budaw, Petschco v. Milkowicz, Pacusch v. Luben, Hancko v. Eichhorn (! rect. Eichelborn) u. Peter hzgl. Hofnotar.


Bresl. Staatsarch. Urk. Kl. Kamenz Nr. 155 in zwei fast gleichlautenden Ausfertigungen. Fälschung a. d. Anfang d. 16. Jahrh., wobei man sich mit wenig Geschick bemühte, eine alte Vorlage nachzuahmen. Nur an der einen Ausfertigung hängt an grünroter Seidenschnur noch d. hzgl. kleine Helmsiegel mit 2 Wedeln v. Pfauenfedern u. m. d. Umschrift S. BOLCONIS DUCIS SLEZIE [Hzg Bolko führt sonst ein Adlerrücksiegel. Es müßte daher noch festgestellt werden, ob er dies Siegel überhaupt je geführt oder ob das Kl. den Siegelstempel eines andern Herzogs namens Bolko verwendet hat]. Abgedr. bei Pfotenhauer, Urkundenbuch des Kl. Kamenz (Cod. dipl. Sil. X), S. 124/125.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 29, 1923; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1334 - 1337. Herausgegeben von K. Wutke.